Wie wir eine Modellbahn bauen - Teil 1

Durch viele Kundengespräche sind wir angeregt worden, auf diesem Wege zu zeigen wie wir und aus welchen Materialien wie wir Modellbahnanlagen bauen.
In manchen Foren und aus Gespräche hört man so manches.
Einige Zeitgenossen empfehlen Materialien und Arbeitsweisen, wo wir uns fast schämen, unsere Bauweise und Materialien zu zeigen.
Aber vielleicht auch gerade deswegen, ist unsere Bauweise interessant, denn man muss ja nicht schon ein Vermögen für den Rahmenbau ausgeben. Wir bauen über 20 Jahre Modellbahnanlagen, haben manches ausprobiert und sind schließlich bei dem Konzept geblieben.
Die Zufriedenheit unserer Kunden bestätigt uns in unsere Arbeitsweise.

Der Gleisplan einer kleinen Anlage
Punk 1:

Der Gleisplan
Der erste Schritt zu einer Modellbahn ist die Erstellung eines konkreten Gleisplanes. Diesen kann man mit einigen Schienen, einem Zollstock und Phantasie auch in etwa hinbekommen, Rückschläge und Fehlinvestition inbegriffen. Ich bevorzuge die Methode, einen genauen Gleisplan vor dem Bau der Anlage zu erstellen.

Die Anlage Geyerddorf

Der Grund:
- Die Gleislage mit Radien und der Steigung ist bekannt
- beim Baubeginn weis man schon genau wo es hin geht
- nach der Stückliste werden nur die Schienen gekauft die man benötigt und deren Lage ist auf dem Gleisplan ersichtlich
- so kann eine Anlage auch über einen längeren Zeitraum entstehen

Anregungen und Beispiele für Gleispläne finden sie auch auf unserer Homepage.
Bei der Anlage die wir ihnen im weiterem vorstellen möchten haben wir uns bewusst für
eine einfache Anlage entschieden. Aber schon bei diesem Beispiel wird die Notwendigkeit
eines genauen Gleisplanes deutlich.
Im weitern Verlauf steigern wir uns und zeigen größere Anlagen und weitere Details.

Punk 2:


Der Anlagenrahmen
Die Außenmaße des Rahmens ergeben sich aus dem Gleisplan oder den räumlichen Möglichkeiten. Die inneren Verstrebungen des Rahmens sind vom Gleisplan abhängig.

Der Anlagenrahmen der kleinen Anlage, deren Bau wir im weiteren erläutern,
bevor zu den „Größeren“ kommen.
Die Schlitze am oberen Rahmen, dienen der Kabeldurchführung

Der Anlagenrahmen der Anlage Geyersdorf und Holzhau.
Die freie Fläche im Rahmen dient zur Zugänglichkeit des Schattenbahnhofs

Der Rahmen der Anlage sollte stabil, verwindungsfest und nicht zu schwer sein.
Das ist unbedingt Notwendig um eine sichere Gleislage zu gewährleisten.
Selbst die Lebensdauer einer Anlage ist von einem stabilen Rahmen abhängig.
Zum Bau des Rahmens verwende ich im Baumarkt erhältliche Leimholzplatten
(Maße 200 cm x40 cm und der Stärke von18mm). Diese Platten trenne ich wieder und
erhalte so Bretter. Zum Bau von Rahmen hat sich eine Höhe von 96 mm bewährt
( Breite der Platten 400mm abzüglich der Sägeblattbreite ergibt 4 Stück Bretter von 96 mm Höhe )

Im Bild gut zu sehen die aus der Leimholzplatte getrennten Bretter
und die 8 mm Möbelspanplatten.
Warum verwende ich diese Platten?
- sie sind aus Leisten zusammengeklebt und verziehen sich nicht wie normale Bretter
- sie sind glatt
- sind preiswert, stabil und leicht

Als Grundplatten auf dem die Gleise befestigt werden, Auffahrten und Trassenauflagen verwende wir Möbelspannplatten von einer Stärke von 8mm. Diese Platten haben gegenüber anderen Materialien einige Vorteile
- sie sind nicht schwere als gutes Sperrholz
- verzugsfrei ( auch wenn nur auf einer Seite Farbe oder Leim aufgebracht wird )
- viel preiswerter als Sperrholz

Bei der Verwendung der genanten Materialien hält sich der finanzielle Aufwand für den Bau des Rahmens in grenzen. In vielen Veröffentlichungen werden andere viel teuere Materialien vorgeschlagen. Das haben wir auch ausprobiert, sind aber bei dieser Bauweise geblieben, weil sie stabil und preiswert und auch leicht ist.

Nun zu unserer kleinen Anlage, der Bau wir kurz zeigen möchten

Bevor die Spannplatte auf dem Holzrahmen befestigt wird, zeichne ich die Gleise genau nach dem Gleisplan auf.

aufzeichnen und aussägender Trasse

Dadurch ergibt sich der genaue Beginn der Steigung. Den Anfang der Steigung schneide ich aus der Grundplatte aus. Dann wird die Spannplatte auf dem Holzrahmen befestigt.

Beginn der Steigung

Im Bereich des Steigungsbeginns wird die Trasse nach oben gezogen und laut Gleisplan die erforderliche Höhe untergebaut. So erhält man einen allmählichen Steigungsbeginn ohne einen Knick im Gleis.

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Der weitere Trassenverlauf wird aus einer Spanplatte ausgeschnitten und mit den entsprechenden Unterlagen versehen.

Die fertige Trasse wird am Steigungsbeginn an der Grundplatte angesetzt.

Auf dem Gleisplan wurde eine Brücke vorgesehen. Für unsere kleine Anlage haben wir eine Brücke von Faller gewählt. Die Länge der Brücke ergibt den Freiraum zwischen den Trassen.

Um der Anlage noch einen gebührenden Abschluss zu geben wird ein Rand aus Hartfaser um die Anlage geklebt.

Diese Bilder sollen ihnen zeigen wie verwindungsfest selbst diese Anlage mit nur einer Rahmenhöhe von 60 mm ist.

Im Teil 2 möchte ich auf größere Anlagen und weiter Besonderheiten eingehen.